Ein Mammut Projekt !
Vor ein paar Monaten, nach 2 Jahren harter Lernzeit für meinen Heilpraktiker für Psychotherapie, hat meine Schwester mein Endorphin ausgenutzt um mich für den Mammutmarsch in München mit anzumelden. Ein Marsch von 100 km welcher in 24 Std zu gehen ist. Anfangs war ich noch sehr Leichtgläubig und zuversichtlich. Konnte mir gar nicht vorstellen warum von 1500 Startern nur 20-30% überhaupt diesen Marsch erfolgreich absolvieren. Nun, ....5 Monate später und einige Probemärsche in den Beinen, kann ich es nachvollziehen.
Ich habe einige erfolgreiche Teilnehmer von anderen Märschen gefragt was ihr Geheimnis war zum durch kommen. Immer die selbe Antwort: HÖR EINFACH NICHT AUF ZU GEHEN !! Ja, das scheint tatsächlich das einzige Rezept für das erfolgreiche Finishen zu sein.
HÖR EINFACH NICHT AUF ZU GEHEN
Ist aber auch auf unser Leben zu übertragen. Wir laufen unsere Lebenslinie entlang, welche mal steil Bergauf geht und mal mit viel Rückenwind leicht bergab. Es gibt schöne Stellen im Leben, an denen möchte man einfach gerne innehalten und für immer bleiben. Dann aber gibt es auch die Stellen auf unserem Lebensweg an denen wir ins straucheln kommen, vielleicht sogar kurz stolpern und hinfallen. Nur wie geht es dann weiter, wenn wir am Boden liegen? Dann kommt unser Wille ins Spiel. Bleiben wir liegen und warten darauf das uns jemand die Hand reicht und uns aufhilft? Oder haben wir soviel Ehrgeiz, uns wieder selber aufzurappeln uns den Staub von der Hose zu klopfen und wieder weiterzugehen. Manche brauchen eine Hand und die aufmunternden Worte dahinter, wieder weiterzugehen. Andere schaffen es aus eigenen Antrieb sich wieder auf zu machen um den weiteren Lebensweg zu erkunden.
Die Neugierde was das Leben noch alles für uns bereit hält, was nach der nächsten Kurve, dem nächsten Anstieg kommt oder wo die nächste wundervolle Stelle zu finden ist, welche uns einlädt sie zu genießen und ein wenig Kraft zu tanken. Auf unseren Lebensweg und auch auf so einem Marsch, wie er vor mir liegt, begegnen uns immer wieder Menschen welche uns ein Stück des Wegs begleiten, Menschen die den gleichen Weg vor sich haben. Nicht alle haben das gleiche Ziel und es werden auch nicht alle ankommen, aber alle sind in das aufregende Projekt gestartet ihre eigene Grenze kennen zu lernen!
Ich erlebe es bei meinen Klienten und ja, auch oft bei mir selbst. Wir wachsen an unseren Aufgaben, wir werden stärker durch unsere Erlebnisse- ja auch manchmal durch unser Scheitern. Bei einem Trainingsmarsch durfte ich selber erleben, daß es einen Punkt gibt an dem man einfach nicht mehr kann oder auch nicht mehr möchte. An dem man sich fragt, WARUM mach ich das überhaupt? Auch das braucht eine gewisse Größe und Achtsamkeit mit sich selbst, sich seine Grenzen dann auch ein zu gestehen und nicht blind, getrieben von seinem eigenen Ego ungeachtet einfach weiterzumachen. Eine erfolgreiche Teilnehmerin hat mir verraten das es diesen Punkt immer gibt. Er kommt wohl so bei 60/70 km und für sie war das lehrreichste, das man ihn überwinden kann. Das anschließend das Adrenalin, der Wille, das Ego wieder da ist und man seine letzten Kräfte mobilisieren kann um doch noch ins Ziel zu kommen.
Das ist es was starke Menschen ausmacht. Nicht liegen zu bleiben wenn man mal fällt, sondern dadurch einfach noch Achtsamer zu sein. Aufmerksamer durchs LEBEN zu gehen und einen Schritt nach den andern zu machen. Ich wurde nicht als starker Mensch geboren ( 1977 mit 1400gr Geburtsgewicht überlebt!!…) mich hat mein Leben stark gemacht. Die vielen kleinen Stolperer, die unzähligen male die ich wieder aufgestanden bin. Oft hatte ich eine helfende Hand und Menschen die mich solange begleitet haben, bis ich wieder sicher gelaufen bin. Was mich mein Leben und ich hoffe auch dieses Mammutprojekt lehren ist…..
EINFACH NICHT AUFHÖREN ZU GEHEN,
Schlussendlich sind es deine eigenen Füße die dich tragen….hör einfach nicht auf zu gehen !!